Im Rausch der Verliebtheit haben wir das Gefühl den idealen Partner, die ideale Partnerin gefunden zu haben. Wir verschmelzen miteinander, glauben idealerweise in die gleiche Richtung zu schauen, es scheint nichts mehr zu fehlen. Unsere Vorstellungen über das Leben scheinen gleich zu sein. Gleichzeitig sehen wir im anderen Neues, Faszinierendes was uns vielleicht selber fehlt, wir uns also bedienen lassen ohne es selbst entwickeln zu müssen.

Doch nach und nach stellen wir fest, dass die Übereinstimmungen doch geringer sind, als in der Verliebtheitsphase angenommen und eine Zeit der Enttäuschung entsteht und daraus wiederum kann Frust erwachsen. Vorwürfe oder Rückzug sind oft daraus resultierende Lösungsversuche, die jedoch das Paar eher auseinander treiben. Der mehr oder weniger heiß-kalte Krieg beginnt.

Moral und Schuldzuweisungen werden oft als Koalitionspartner zur Hilfe genommen. Häufig treten Verhaltensmuster zu Tage, die wir in unserem Elternhaus gelernt haben, die jedoch nicht unbedingt dazu dienen in der aktuellen Situation und Entwicklungsphase unserer Partnerschaft zu neuen Ufern aufzubrechen. Es braucht die Bereitschaft, sich immer wieder neu kennen zu lernen.

Gleichwertigkeit und Gleichgültigkeit, Anerkennung und Wertschätzung für sich selbst und unseren Partner/Partnerin, so unterschiedlich wir wir sein mögen sind Schlüssel zu mehr Intimität und Nähe bei gleichzeitiger Eigenständigkeit.